Donnerstag, 26. Juli 2012

Die wichtigsten Funktionen des Geldes:


Offensichtlich gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, welche Funktionen des Geldes es gibt - und vor allem, welche Funktionen des Geldes systemrelevant sind bzw. mehr oder weniger förderlich. Aus diesem Grund will ich die Grundfunktionen nochmals auseinander nehmen und genauer beschreiben.

Die Volkswirtschaftslehre geht von drei grundlegenden Funktionen des Geldes aus. Die Funktion "Tausch" habe ich selbst nochmal aufgeteilt in "Finanzierung" (eine angeblich eher mittelalterliche Triebfeder der Geldschöpfung) und "Tausch".

Insgesamt habe ich noch die Funktion "STEUERung" hinzugefügt, da mir das Thema der Staatsfinanzierung über seine Steuern bzw. die Finanzierung der Geldschöpfung selbst als untrennbar verwoben - und als ein primäres Ziel der (staatlichen) Geldschöpfung - erscheint.
  1. Finanzierung
    Jedes Projekt bedarf einer gewissen Vorleistung, um zu einem z.B. wirtschaftlichen Ergebnis zu kommen. Geld ermöglicht Leistungen bereits vor der Erfüllung, zeitnah / in Echtzeit in Form von Geld zu vergüten. Insofern kann Geld stets als eine Art Vorleistung für das verstanden werden, was damit erworben wird.
    Aus dem Blickwinkel der Finanzierung ist Geld eine Vorleistung. Dies passt auch gut zu dem Bild, Geld durch Kredit zu schöpfen - den Kredit abzahlen zu müssen - und zusätzlich der jeweiligen Zinsen als insgesamte Mehrschöpfung der Geldmenge zurückzuführen. In diesem Bild muss die Vorleistung namens "Geld" auch regelrecht zurück geführt werden.

    Wie es die "Finanzierung" geschafft hat die Bühne der Geldfunktionen zu verlassen, ist mir schleierhaft. Vielleicht, weil so verschleiert wird, dass sich einige wenige mit der bisherigen Geldschöpfung eine "Goldene Nase" verdienen. In unserer jetzigen Version der Geldschöpfung verschwindet der Aspekt der Finanzierung, der Gewinn aus der Geldschöpfung, in den dunklen Kanälen von Banken. Daher steht die "Fiananzierung" dank Geldschöpfung öffentlich nicht zur Verfügung. Und auch die Finanzierung dank Geld steht in der Regel nur denjenigen zur Verfügung, die keinen Mangel an Geld haben (sondern genügend Sicherheiten). Zinsen, Horten und weitere Faktoren verknappen das Geld zusätzlich. Trotz einer regelrechten Multiplikation der insgesamten Geldmenge M1, steht die Funktion der Finanzierung durch Geld/Schöpfung nur wenigen bzw. zumindest nicht der breiten Bevölkerung zur Verfügung.

    Im Mittelalter war das Geld zentrale Frage für die Finanzierung, insbesondere der militärisch bedingten, Ausgaben der Territorialherren, die oft durch Geldabwertung bzw. Münzverschlechterung bestritten wurde. Die von Thomas von Aquin bzw. Tholomeus von Lucca vertretene Meinung, das Geld sei Besitz des Herrschers und könne in seinem Wert frei von ihm festgesetzt werden, wandelte sich dahingehend, dass es vielmehr der Allgemeinheit gehöre und der Geldwert somit von den Ständen zu bestimmen sei. Diese Sichtweise wurde am akzentuiertesten von Nikolaus von Oresme in seinem um 1358 verfassten Tractatus de mutatione monetarum vorgebracht. Gabriel Biel übernahm Oresmes Argumente und passte sie den damals herrschenden Verhältnissen an, wobei er nicht ganz so rigoros auf der Geldwertstabilität beharrte wie Oresme.
     
  2. Tausch
    von Gütern und Dienstleistungen soll vereinfacht werden (Tauschmittelfunktion des Geldes).
  3. Die in Geldeinheiten ausgedrückte Werte verschiedener Güter und Dienstleistungen können dank Geld gut miteinander verglichen werden
    http://de.wikipedia.org/wiki/Num%C3%A9raire
  4. Wertaufbewahrungsfunktion
    Die Aufbewahrung von Geld ist keine systemrelevante Funktion des Geldes, sondern sogar ein Problem. Der Wunsch ist eine Wertstabilität, dass der empfangene Geldbetrag auch mittel- bis langfristig erhalten bleibt. Aufbewahrung von Geld führt zu einer künstlichen Verknappung.
  5. Steuer/ung
    Geld ermöglicht oder erleichtert den Staatshaushalt über Steuern von den Bürgern und ihrer Produktivität anteilig einzuziehen. Ein ausgestellter Geldschein wird vielfach weitergegeben. Wurde ein einzelner 10,- € Schein hundert mal weitergegeben, wurden mit diesem einen Schein Transaktionen im Wert von 1.000,- € getätigt. Bei jeder wirtschaftlichen Transaktion fällt z.B. Umsatzsteuer an. Das Ausgeben eines Geldscheins ermöglicht über die Steuer letztlich ein Vielfaches seines eigenen Wertes an Steuern einzuspielen.

    Wird geschöpftes Geld zur Finanzierung des Staatshaushaltes direkt verwendet, dann zahlen die Bürger über den Wert des Geldes und die (Gefahr der) Inflation die Kosten des Staates. Werden Steuern auf Transaktionen erhoben, dann werden die Kosten für den Staatshaushalt direkt über Anteile an der Produktivität der Bürger getragen.

1 Kommentar:

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