Sonntag, 4. November 2012

Motivation der Bereitstellung und Regelung der Verteilung von Gütern

Die Aufteilung in "Bereitstellung" und "Verteilung" sowie die vier Gliederungen der "Verteilung" stammen von Edwin von Böventer, Gerhard Illing: "Einführung in die Mikroökonomie", Oldenbourg Wissenschaftsverlag; Auflage: bearbeitete Auflage (14. Mai 1997), ISBN 3486242482, Seite 6f

Gerd Altmann / pixelio.de
  • Motivation der Bereitstellung von Gütern: Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, daß ein Mensch nur durch (monetäre) Anreize bereit ist produktiv zu werden und somit nur durch (monetäre) Anreize eine ausreichende Güterversorgung sicherzustellen ist (Anreiz-Beitrags-Theorie aus der Organisationstheorie von Simon, March und Barnard). Angesichts der ausgeprägten "open everything" - Bewegungen kann diese Theorie in ihrer Allgemeingültigkeit sehr wohl angezweifelt werden. Man könnte zwar behaupte, dass auch hier ein Anreiz der Auslöser ist, allerdings liegt dieser bereits im Geben und Schöpfen und nicht in der Erwartung eines Austauschs, der ja zudemn nicht in allen Fällen erfolgt.

    Da einige Ansätze voraus gingen, wie z.B. der Bürokratieansatz aus der klassischen Organisationslehre - aber auch Ansätze aus der modernen Organisationslehre folgten, wie der eng verknüpfte Humanressourcen-Ansatz, sollte man sich mal die gesamte Organisationslehre vorknöpfen und aus dem Blickwinkel von BGE-Argumentationen aufmischen.


    Wie die Motivation des Menschen aus dem Blickwinkel der Gehirnforschung aussehen kann, zeigt Gerald Hüther in diesem Vortrag:




    • Schöpfen als Anreiz (Hedonistisch)
      • Bereitstellung aus Spaß
      • Bereitstellung dank kreativem Selbstausdruck
    • Einseitige Bereitstellung (kriminell)
      • Gaben der Natur (die meist entnommen werden und nur selten ausgleichend zurück gegeben / gezahlt werden, z.B. ohne Aufforstung)
      • Diebstahl / Raub
    • Bereitstellung aus Altruismus
      • Wohlfahrt / Spende
    • Bereitstellung aus autoritärem Zwang
      In den unteren Einkommensschichten hat sich der sogenannte "monetäre Anreiz" zu einer Motivation aus "autoritärem Zwang" entwickelt.
    • Bereitstellung dank Anreizen
      • nicht monetär
        • Lob
        • Prestige
        • Orden
      • monetär 
        • erzielbare Einkommen
        • mögliche Einsparung von Ausgaben

  • Regelung der Verteilung von Gütern: "Arbeitsteilung" und die "Knappheit der Güter" würden uns zum Tausch veranlassen, heisst es bei Wikipedia. Zumindest Letzteres stimmt nicht mehr bei virtuellen / informationellen Gütern sowie bei Nahrungsmitteln und einigen weiteren Gütern. Diese Begründung müsste folglich grundlegend überarbeitet werden.

    Jedenfalls wird die Verteilung der Güter nach vier großen Prinzipien beschrieben, die nie in Reinform anzutreffen seien (die Soziale Marktwirtschaft wird z.B. als Mischform aus "Markt" und "Teilkontrolle" durch den Staat beschrieben, wobei Öffentliche Güter, Steuern und Subventionen der Autorität zugeordnet werden):

    • Markt: " In einer kompetitiven Ökonomie, in der alle Güter auf Märkten frei getauscht werden, wird eine pareto-effiziente Allokation der Ressourcen erreicht. Es gilt das Prinzip der Zahlungswilligkeit: Wer den Marktpreis bezahlt, bekommt das Gut." Wikipedia

    • Autorität: "Eine Form von Zwang: mittels selbst gewählter oder demokratisch bestimmter Kriterien werden Gesetze erlassen, die die Verteilung bestimmen. Probleme sind hier mögliche Korruption oder die faktische Unmöglichkeit einer Autorität, alle Bedürfnisse der Betroffenen zu kennen." Wikipedia

    • Verhandlung: "Ein durch Diskussion herbeigeführter Einigungsprozess. Hier bleibt fraglich, ob alle Betroffenen sich tatsächlich treffen können oder durch Repräsentanten vertreten werden. Nicht geringen Einfluss haben Machtpositionen oder individuelles Verhandlungsgeschick; sogar die Tradition kann ein eigenständiges Prinzip der Zuteilung sein." Wikipedia

    • Wahl: "Die Betroffenen entscheiden zwischen einer Auswahl Alternativen direkt. Auch hier gestaltet sich die Umsetzung als kompliziert." Wikipedia


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