Montag, 24. September 2012

Wie kontrovers sind Grüne und Piraten wirklich?



Sie erfinden neue Begriffe und Beteiligungsformen, nennen es Liquid Democracy und Equalismus, vertreten Polyamorie und postgender und die Quote für Aufsichtsräte, aber nicht in ihrer Partei. Sie bezeichnen sich lieber als Eichhörnchen denn als Frauen und Männer und ihren feministisch-geschlechterpolitischen Diskussionskreis als „Kegelclub". In einer AG Männer sind auch Maskulinisten aktiv und in ihrer Semantik kehren sie zurück zur traditionellen Männersprache. In den letzten Monaten haben sie in der gesamten Republik Wahlerfolge erzielt und die anderen Parteien alt aussehen lassen.

Dagegen setzen die Grünen auf gleichberechtigte Teilhabe, Gendermainstreaming und Frauenquoten, auch in der eigenen Partei. Sie kämpfen für die völlige Gleichstellung hetero- und homosexueller Partnerschaften, leisten sich einen Frauenrat und ein pro-feministisches Männermanifest, organisieren „Geschlechtergipfel" und vertreten (Geschlechter-)Gerechtigkeit. Doch in Programm und Stellungnahmen fehlt auch bei ihnen die Geschlechterperspektive, wenn es um „harte" Politikfelder geht.

Zur Diskussion steht, welche Konzepte aus emanzipativer Geschlechterperspektive zukunftsweisender sind. Wie anders sind die Piraten wirklich? Wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Parteien, wenn es um Strukturveränderungen geht? Wie und womit sind verkrusteten Strukturen und Politikansätze am ehesten aufzubrechen? Und: (Was) können die Piraten von den Grünen lernen -- und umgekehrt?



Es diskutierten:

Dimitra Kostimpas, Bundesvorstand Grüne Jugend
Daniel Reichert, Liquid Democracy e.V.
Bernd Schlömer, Bundesvorstand Piratenpartei
Julia Schramm, Bundesvorstand Piratenpartei/ „Kegelclub"
Jasmin Siri, Institut f. Soziologie, Universität München
Malte Spitz, Bundesvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Moderation: Susanne Lang (der Freitag)

In Medienpartnerschaft mit der Wochenzeitung „Freitag" und Missy Magazine. Die Veranstaltung fand am 28. August 2012 statt.

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