Dienstag, 20. November 2012

Bildung und Transparenz

Transparenz in der Bildung wird aus politischer Sicht primär auf die Transparenz der Qualifikationen und Abschlüsse bezogen, um eine höhere Mobilität von Kapital - aber auch der Arbeitskräfte selbst - zu erreichen. Dies fördert die EU mit folgenden "Transparenz-Instrumenten": Europäische Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (EQR), Europäische System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen (ECTS), Europäische Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET), Europass


Dabei hat sich die Bildung selbst, soweit diese auch "Soziale Medien" nutzt, bzgl. Transparenz stark verändert. "Lernen ist eine private Aktivität, die im Unterricht oder zu Hause ausgeführt wird. Öffentlich wird diese erst, wenn ich mich einer Prüfung unterziehe, nur dann wird Gelerntes öffentlich." Prof. Dr. Michael Kerres 2006, S. 5 

(siehe auch "Didaktische Konzeption multimedialer und telemedialer Lernumgebungen")
Prof. Dr. Michael Kerres "eLearning"
Mit der aktuellen Diskussion über Web 2.0 stellt sich die Frage nach der Zukunft von traditionellen Lernplattformen an Hochschulen. Der Beitrag stellt verschiedene Entwicklungsoptionen vor und beschreibt die Perspektiven "sozialer Lernplattformen". Bei diesen stehen die Aktivitäten der Akteure und ihre Interaktion im Vordergrund und nicht Dokumente und Lernmaterialien. Sie sind durchlässig für Informationen aus dem und in das Internet. Schließlich unterstützen sie die Zusammenarbeit, die Entwicklung von Bekanntschaften und den Aufbau sozialer Gruppen. Dabei stellt sich die Frage, wie diese sozialen Strukturen auf einer Plattform zu konzipieren sind, um Gemeinschaftsbildung beim Lernen zu fördern. Prof. Dr. Michael Kerres "eLearning"
Die Funktionen der Öffentlichkeit sind dabei Transparenz, Validierung & Orientierung (Gerhards '97, Neidhardt '94, Peters '94) - siehe auch "Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen" (Friedhelm Neidhardt)


Bereits der Unterricht unterliegt einer ~> "Inneren Transparenz". Aber die "Öffentlichkeit" als solche kommt erst mit den Neuen Medien bis in das Klassenzimmer und nach Hause. 

Oelkers ('92) beschreibt Lernen als Organisation von Erfahrung, deren Kernprinzipien Transparenz, Nachprüfbarkeit, Beweispflicht und Kompetenz sind. Schulen attestiert Oelkers Intransparenz. Lernen kann von Transparenz durch eine gewisse Realitätsnähe profitieren. 

Auch mit den Nachteilen und Risiken der "Bildungs-Transparenz" muss das Bildungswesen im multimedialen Zeitalter erst umgehen lernen.




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