Sonntag, 14. Oktober 2012

IST - Analyse für Piraten-PR

Die IST-Analysen habe ich hier begonnen:

Die zentralen Knackpunkte sind meiner Meinung nach:
  1. Transparenz:
    1. (In-)Transparente Konflikte und Lernschritte

    2. (In-)Transparente, (un-)übersichtliche Inhalte, Medienproduktionen und "politische Einblicke"

      1. z.B. das "Fehlende Parteiprogramm" - es ist medial im Internet vorhanden, wird aber nicht WAHRgenommen ... geht es noch transparenter, übersichtlicher, intuitiver auffind- & bedienbar?? ;-) Dies hat sicher noch mehr Gründe, hier geht es aber nur um die Feststellung, dass vorhandene Inhalte nicht oder zuwenig Resonanz finden!
         
      2. z.B. die unendlich vielen Daten, die von der Partei transparent gemacht, zur Verfügung gestellt werden - aber irgendwo im Netz herumschwirren.

  2. Medienproduktion:

    1. Die Piratenpartei wird wahrgenommen bzw. dargestellt, keine Lösungen für die Künstler und Kreativschaffenden vorweisen zu können - aber Entscheidungen treffen zu wollen, die in bisherige Verdienstmodelle der Kreativschaffenden einschneiden.
      (Die Konsumentenrechte und Verwerter als die eigentlichen "Strippenzieher" werden weitestgehend ausgeblendet)

    2. Die Piratenpartei wird wahrgenommen bzw. dargestellt, derart in den Forderungen gegen übliche Verdienstmodelle zu sein, dass deren Mitglieder, Amts- & Würdenträger nicht die üblichen Auswertungen in ihren Publikationen nutzen dürfen (Urheberrecht, kostenpflichtige Downloads / Buchhandel, Verlagsauswertungen, sicherlich auch GEMA-Mitgliedschaften, usw.).

      Das ist ein Problem, denn die eigentlichen Lösungden der Piratenpartei müssen als ZUSÄTZLICHE Lösungen verstanden werden, die in der Regel den bisherigen Auswertungen nicht widersprechen - diese eher kostenlos beraten!!

      (Die Vorschläge und die realen Entwicklungen im Internet werden dabei weitestgehend ausgeblendet - die Weitsicht der Piraten fehlt.)

    3. Die "Kostenloskultur" wird in einen Vorwurf umfunktioniert - anstelle die Allmende und Kulturgüter neu zu begreifen!

  3.  Über die Inhalte macht es erst nach dem kommenden Bundesparteitag Sinn zu sprechen ...


Folgende Daten fehlen mir primär: 


Th. Reinhardt  / pixelio.de
  • Welche Termine und Events, Demos, Barcamps und globalen Aktionstage stehen für nächstes Jahr bereits fest?

  •  Eine Liste der wichtigsten berechtigten Kritikpunkte, denen begegnet werden möchte erstellen - "Fallbacks" (Einwändebehandlung / Gegenargumente) entwickeln.

  • Welche Kommunikations-Schwierigkeiten liegen bei den einzelnen Kritikpunkten und Krisen genau vor?

  • Mögliche Gründe für die schlechte Performance einzelner Pressemeldungen herauskristallisieren.

  • Welche Programmpunkte wurden bereits deutlich kommuniziert - und wo ist Nachholbedarf - möglichst begleitet von einer Umfrage zu den Programmpunkten

  • Bei welchen Konflikten, die es in die Öffentlichkeit geschafft haben, wurde auch der daraus folgende Lernprozess öffentlich nachvollziehbar? Welche Konflikte sind insofern vorbildlich aufgearbeitet - und wo besteht nachholbedarf? Mit welchem Konflikt-Management stellen sich die Piraten der Herausforderung, dass Transparenz auch automatisch eine höhere Aufmerksamkeit auf Konflikte mit sich bringt (und ein Großteil der Politik aus Konflikten besteht?)?? 


2 Kommentare:

  1. Das "fehlende Parteiprogramm" ist nicht in seiner Zugänglichkeit und Auffindbarkeit ein Problem, sondern weil gewisse Medienvertreter es vorkauen und sich das in den Köpfen festsetzt. Das mit den Journalisten wird dankenswerter Weise schon weniger, das mit dem Bewusstsein kriegen wir auch noch hin.

    De facto liest kaum jemand irgendwelche Parteiprogramme. Wahlentscheidungen werden für gewöhnlich nach ideologischer Zugehörigkeit, taktischen Überlegungen und Sympathie für Bewerber getroffen.

    Wenn überhaupt können die Piraten daran arbeiten, ihren Narrativ besser zu verkaufen. Das ist nicht das gleiche wie Programm, sondern kurze Aussagen, denen man sich ideologisch zugehörig fühlen kann. Grüne machen so mit Natur. Worin machen Piraten?

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  2. Zunächst: Hier sind keine Ziele / Lösungen, sondern eine IST-Analyse.
    Und de facto IST trotz hoher eigener Transparenz KEINE Klarheit über die INHALTE - ob nun Programm oder nicht.

    Das kein oder zuwenig Programm / keine Positionen da wären, wurde auch nachgekaut von Vertretern der Piraten in TV-Auftritten und bei Interviews.

    Das Programm befindet sich u.a. in einem Wiki, die Positionspapiere sind ebenso dort - nochmals ein paar Klicks entfernt. Ein Wiki ist sicher etwas tolles, aber nicht die beste Art und Weise etwas zu präsentieren.

    Ich würde auch genre mal nen Test in einem Altenheim oder mit nich internet-affinen Menschen machen, ob und wie diese auf der Webseite klar kommen.

    Ich denke bzw. weiss von anderen Projekten, dass dort großes Optimierungspotential liegt.

    Dass das Programm nicht entscheidend ist, gilt nur für Parteien, denen ein Programm nachgesagt wird. Dass bei den Piraten ein Programm oder die Fähigkeit dazu abgesprochen wird, kann sehr wohl wahlentscheidend sein - ohne das Programm je lesen zu müssen.

    Freiheit, Bürgerrechte, Transparenz und das Potential der Kulturrevolution "Computer" - sind ein paar Stichpunkte, die zu den Piraten hochkommen sollten.

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