Montag, 29. Oktober 2012

Stufen und Grenzen der Transparenz

Carlo Schrodt  / pixelio.de
Absolute Transparenz

In erster Linie ist absolute Transparenz unmöglich, weil es mindestens gleichwertige Gesetze und Grundrechte gibt, welche die Transparenz beschneiden.

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Radikale Transparenz

Unter "radikaler Transparenz" wird meistens eine Transparenz beschrieben, die bereit ist, sich in rechtlich noch unbekannte Gewässer zu begeben - rechtliche Begrenzungen in vollem Bewusstsein zu sprengen (Wikileaks / Whistleblowing) bzw. rechtliche Rahmenbedingungen verschiedener Nationen provokant zu überschreiten (Facebook, Google) und es auf eine gerichtliche Klärung ankommen zu lassen. 

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  Gläserne Transparenz

ist ohne Filter durchlässig transparent (nicht ~> absolut).

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Maximale Transparenz

Eine maximale politische Transparenz ist also durchaus berechtigt und intransparente Informationen oder Sitzungen müssen sich rechtfertigen und begründen können, warum diese auf die Öffentlichkeit verzichten wollen (freedom-blog, siehe erster Kommentar).
Daher fordert oder basiert eine "maximale Transparenz" auf einem ~> "Transparenz-Prinzip"

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Transparenz-Prinzip

Vergleichbar dem Öffentlichkeitsprinzip würde ein Transparenzprinzip grundsätzlich eine transparente Offenlegung aller politischen Daten für alle Menschen fordern. 

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Medientransparenz
 

In der Kommunikationswissenschaft sind Medien transparent, wenn...


Markttransparenz

Markttransparenz bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre die Verfügbarkeit von Informationen.

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Transparenz Medien & Formate


Verwaltungstransparenz

Die Verwaltungstransparenz lässt sich grob in vier Stufen einteilen, die dienlich sein könnten, um grundlegende Stufen für die verschiedenen Bereiche zu definieren, wo Transparenz angebracht ist.

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    Freiwillige & Unfreiwillige Transparenz

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    Minimale Transparenz

    Minimale Transparenz entspricht dem Minimum an (rechtlich) geforderter Transparenz und somit auch dem Wunsch nach klaren Gesetzen und Richtlinien, die sich an der Praxis orientieren. 

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    Funktionale und Dysfunktionale Transparenz


    Gerd Altmann / pixelio.de
    Funktionale Transparenz orientiert sich an den Zielen, Zwecken und Mitteln der Transparenz.

    Dysfunktionale Transparenz ist meist eine Transparenz, die eher Selbstzweck ist und kaum über die eigentlichen Ziele und Zwecke gerechtfertigt werden kann - schiesst am Ziel vorbei. 

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    Selektive Transparenz

    "Selektive Transparenz" filtert im Sinn einer ~> "Funktionalen Transparenz"

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    Intransparenz


    Mehr als "nur" Transparenz


    Transparenz hat nicht nur Grenzen - Transparenz geht nicht weit genug und verkümmert mehr und mehr als abgelutschter rein technokratischer Begriff.


    Gerd Altmann / pixelio.de
    • Die "Publikative" von Kant ist mit den heutigen Möglichkeiten praktisch erreicht, womit Kant eventuell an seine Grenzen stößt. Dennoch geht die Publikative weit über die Forderungen nach Transparenz hinaus und bietet ihr einen philosophischen Unterbau. 

    • Auch die Forderungen von Habermas nach einem öffentlichen Diskurs wird durch die aktuelle Fokussierung auf die Transparenz regelrecht unterschlagen. Transparenz beinhaltet nicht, daß die Öffentlichkeit die Inhalte versteht oder nachvollziehen kann. Transparenz an sich holt weder den Bürger dort ab, wo dieser steht - noch wird der Bürger von nackter Transparenz mitgenommen und eingebunden.
    "Die Forderung nach Transparenz selbst stammt nicht aus dem Repertoire der klassischen Politik, sondern entspringt, wie auch die Piraten und ihre Parteifreunde, dem weiten Feld der Computer- und Internet-Technologie. Sie entstammt also nicht der Realpolitik, sondern reduziert das Politische auf das bloße Verfahren. Inhalt wird durch Information ersetzt, Freiheit ist kein Begriff mehr, sondern nur noch Propaganda. [...] 

    Transparenz ist der Fetisch der Kommunikationsgesellschaft. Sie wird spätestens dann zur Ideologie, wo sie zum Zweck an sich deklariert und die schwierige Arbeit am Begriff, das Denken, in der Überzeugungskraft des bloß sinnlichen Erlebens, in Illustration, Illusion und Abbild aufgelöst wird. Transparenz ist eben nicht reflektiertes Verstehen, sondern einfach nur Durchsichtigkeit. Die Rhetorik der Transparenz folgt der bloßen Meinung: Allein um möglichst viele per Transparenzverfahren zugänglich gemachte Informationen verarbeiten zu können, muss auf jede Methode – also auf jeden womöglich versteckten Umweg – verzichtet werden; die freie Rede ist die unmittelbare Rede, der kein Gedanke und kein Denken mehr vorhergehen muss."  Aufklärung statt Transparenz (jungle world)


    Eine Anbindung an die philosophischen Grundlagen würde auch die älteren Generationen "mitnehmen" und einbinden - ganz zu schweigen vom größeren Wirkungsradius und Tiefgang, den die Forderungen damit erreichen würden.

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