Posts mit dem Label Autoren werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Autoren werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 23. März 2014

Welche Alternativen für ePublikationen gibt es?


http://de.transparenz.wikia.com/wiki/Transparenz_Wiki

Seit einem Jahr poste ich über mein Buch zur "Transparenz", das mittlerweile rund 200 Kapitel hat. Seit einem Jahr frage ich nach Alternativen, wie ich das denn publizieren kann bzw. bitte um ehrenamtliche Mithilfe, damit ich das ggfs. komplett freistellen kann. Genau so lang ist auch ein Flattr Button in dem Transparenz-Wiki ... ungenutzt.

Jetzt könnte ich natürlich schlußfolgern, dass es das Thema oder den Aufwand nicht wert oder nicht gewollt sei. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass eine wirkliche und umfassende Definition von Transparenz absolut notwending ist - nicht nur für die Piraten, sondern die Politik und Gesellschaft an sich.

Mit dieser Überzeugung stehe ich relativ alleine da, so kommt es mir zumindest vor. Also muss ich einen Weg finden, um das Buch - so weitgehend alternativ, wie möglich - zu publizieren.

Wenn ich mich an die Publikationen der letzten Jahre aus den Reihen der Piratenpartei erinnere, dann hat so gut wie jede Publikation über handelsübliche Verlage Missgunst und Shitstorms geerntet. "Warum wählt $Pirat keinen alternativen Weg für die Publikation?"

Ja, warum wohl ... ich finde keine - oder zumindest fast keine. Es gibt da nicht sehr viel. Oder irre ich mich und mir sind nur die genialen Links zu entsprechenden Portalen nicht bewusst?

Bevor ich einen ganz handelsüblichen Weg gehe, Verlage abklappere oder bei einem Anbieter für eBooks und Print-on-Demand lande, möchte ich noch einmal in die Runde fragen: Was sind denn die Alternativen, die meine Kollegen hätten gehen sollen?

Oder wird da etwa geschimpft, gelästert und ge-shitstormt... ohne wirkliche Alternativen bieten zu können? So sieht es gerade für mich aus - und das wäre nicht nur traurig, das wäre armseelig...!

Mittwoch, 19. September 2012

"Klick mich" von Julia Schramm als kostenloser Download

Photo dank Bastian Haas
Das beste Beispiel dafür, daß die Piratenpartei falsch verstanden wird, weil diese selbst irreführend kommuniziert, sind die Reaktionen auf die Veröffentlichung des Buchs "Klick mich" von Julia Schramm.

Die Öffentlichkeit scheint in großen Teilen der Meinung zu sein, eine Piratin müsse das Buch kostenfrei zur Verfügung stellen. Alles andere sei nicht "piratig".

Obwohl der Verlag ohne Klagen, Abmahnungen und Aufstand Kopien des Buches ganz unbürokratisch einfach aus dem Netz entfernen liess - tönt laute Empörung durch die virtuellen Hallen. Piraten würden Raubkopien zum Nachteil der Autoren fordern und fördern - und sollten sich, vor allem bei eigenen Publikationen, auch daran halten.

Die wenigsten scheinen begriffen zu haben, dass die Piratenpartei auf der Seite der Künstler steht und die Gesetzeslage nur an das Internet und seine Möglichkeiten anpassen möchte. Leider wird im aktuellen Fall die Chance verspielt, genau das richtig zu stellen.

Ganz besonders bei den Aktionen gegen das "Leistungsschutzrecht der Presseverlage" geht es nicht um die Künstler, sondern die skurilen Forderungen der Presseverlage gegenüber den Suchmaschinen wie google.

Offensichtlich wurde das Buch ursprünglich im Wiki der Piratenpartei selbst hochgeladen, wie auf http://klickmichdownload.tumblr.com/ zu lesen ist.
 
Das "Witzige" daran ist, dass genau das Geforderte ja geschehen ist:
Das Buch steht im Internet zum kostenlosen illegalen Downloaden zur Verfügung - ob nun beabsichtig oder unbeabsichtigt ... und bislang blieb der Upload und das Kopieren / Downloaden straffrei. Ich gehe davon aus, dass dies auch so bleibt. Dem genauen Beobachter ist also nicht entgangen, dass die Forderungen der Piratenpartei nahezu exakt umgesetzt wurden.


Von daher kann man sämtlichen Kritikern vor allem Unwissen / fehlende Bereitschaft sich wirklich zu informieren (oder gar zu hinterfragen), Neid und teilweise auch einen Hang zu verletzender Kommunikation nahe legen.

Über das Buch zu urteilen steht mir persönlich nicht zu, denn es ist kein Sachbuch zu einem Thema, das ich inhaltlich kritisieren könnte - sondern eine Aneinanderreihung von Textschnippseln verschiedener virtueller Identitäten, vergleichbar Auszügen aus einem Tagebuch. Über Pop-Kultur zu urteilen ist reine Geschmacksache, worüber man vortrefflich streiten kann. Auch habe ich das Buch nicht gelsesen (was Andere nicht von einer "professionellen" inhaltlichen Meinung abhält;-), schliesse das aber auch nicht aus. Ich gehe davon aus, dass es vielen Menschen so gehen wird und der ganze Wirbel letztlich eher als Verkaufsförderung wirkt. 

Von daher ist diese professionell wirkende "Kampagne", ob nun gewollt oder ungewollt, das Beste was passieren konnte - vor allem, wenn auch die Partei versteht etwas daraus zu machen. 

Die einzige Frage, die mir auf dem Herzen liegt ist, ob wir diese Chance "inhaltlich" nutzen, um auf die Schutzrechte der Kreativen bzw. auch das durchgeknallte Leistungsschutzrecht der Presseverlage einzugehen... 
 

Eigentlich ist diese Situation eine absolute Chance:

http://klickmichdownload.tumblr.com/

Um die Situation wirklich zu nutzen, müsste man sich geschlossen hinter Julia Schramm stellen und zeigen, dass es der Piratenpartei in Wirklichkeit um die Schutzrechte der Autoren und aller Kreativen geht. 

Man könnte die Situation klasse nutzen und wirkliche Aufklärung betreiben - anstelle den anscheinenden Gegnern Bälle zuzuspielen.

Zum Glück wird auf Forderungen, wie Julia Schramm aus der Partei auszuschliessen, nicht eingegangen.

Ob es gut ist, den Sturm unkommentiert an sich vorüber ziehen zu lassen?

Aber viel schlimmer noch: 
Das wirkliche Ziel, gegen die Verlagshäuser vorzugehen, die sich mit dem neuen Leistungsschutzrecht für Presseverlage am Ende gar lächerlich machen werden, geht völlig unter.

Z.B. die Online-Petition ist ... "klick mich" ... nur einen Klick entfernt - aber das klickt man nur, wenn man sich (als Kreativschaffender) sicher ist, kein Standbein abzuhacken. 

So ist es wirklich kein Wunder, dass die notwendigen 50.000 Unterschriften noch nicht zusammen sind, obwohl es das Thema allemal verdient hat.







Mehr von diesen Hassnachrichten, die eher ein schlechtes Bild auf die Netzkultur werfen, als denn auf Julia Schramm, finden sich hier: http://hassnachrichten.tumblr.com/

Wie so häufig hat sich kaum jemand mit Julias eigener Position wirklich auseinander gesetzt. Daher an dieser Stelle abschliessend ein Podcast (zum Zeitpunkt der Buchabgabe) sowie ein Youtube Videointerview mit Julia Schramm zum Thema.

Edit: Das Video wurde seltsamer Weise auf "privat" gestellt und ist leider kein zweites Mal im Netz zu finden. Vielleicht hat ja jemand das "Phoenix Interview" mit Julia Schramm zum BPT anderweitig? Sonst zunächst als Ersatz.                                                                                             lol


Also: Klick mich -oder: "Klick mich" - ...