Was braucht es für einen innenpolitischen intelligenten Informations-Service?
Welche Informationen benötigt die Politik, um möglichst sichere Entscheidungen treffen zu können?
Und wie müssen diese Daten aussehen? Komplexe Tabellen? Endlose Zahlenkombinationen? Oder eher intuitiv verständliche Visualisierungen?
Eine Software für ganz Deutschland mit allen Ministerien und Anwendungsfällen, um locker aus dem Homeoffice und beim Bügeln regieren zu können? Im Prinzip muss eine solche Software so einfach und übersichtlich, so intuitiv und barrierefrei wie möglich anwendbar sein. Natürlich wäre es eine komplexe und aufwendige Software.
Wo ist die visuelle Übersicht für Politiker und die Bürger? Transparenz ist ja ganz nett, aber muss man sich alle transparenten Daten irgendwo im Netz zusammen suchen, um wirklich informiert zu werden?
- (Früh-) Erkennung:
Eine solche Software müsste in der Lage sein, Risiken zu erkennen und möglichst frühzeitig zu warnen. - Messung:
Aktuelle z.B. wirtschaftliche Situationen in den verschiedensten fachlichen Bereichen müssten möglichst in Echtzeit erkennbar sein. - Simulation:
Was passiert, wenn Faktoren innerhalb des politischen Systems verändert werden? Wie wirkt sich zB. die Einführung von Mindestlohn oder Grundeinkommen aus? Das System müsste in der Lage sein, sämtliche Faktoren zum Zweck der Simulation zu verändern. - Visualisierung:
Die meisten Menschen können sich gar nicht vorstellen, dass es auch anders geht. Die Software müsste folglich in der Lage sein, Veränderungen bzw. völlig neue Welten zu visualisieren und somit vorstellbar zu machen.
Software:
Welche Software ist sinnvoll, um die Fülle an Informationen, die für den politischen Alltag notwendig sind, zu sammeln, zu bündeln, aufzubereiten und zu visualisieren - um interagieren und möglichst direkt eingreifen zu können??
Aus Sicht der Piratenpartei sollte es möglichst "Freie Software" sein - vor allem, wenn damit eine Art "Benutzeroberfläche" für die Politik geschaffen werden sollte.
Zumindest sollte jeder an dieser digitalen Aufbereitung des Gesellschaftspolitischen teilhaben - oder zumindest lernen - können.
Es braucht dafür mehr als ein Enterprise-Resource-Planning (ERP), um die vorhandenen Ressourcen (Kapital, Betriebsmittel oder Personal) möglichst effizient für den Ablauf einzusetzen und somit die Steuerung von Prozessen zu optimieren. ERP gibt es auch als open source Software.
"Business Intelligence" geht hierbei viel tiefer und umfassender als ERP:
"BI" bezeichnet Verfahren und Prozesse zur systematischen Analyse (Sammlung, Auswertung und Darstellung) von Daten in elektronischer Form. Ziel ist die Gewinnung von Erkenntnissen, die in Hinsicht auf die Unternehmensziele bessere operative oder strategische Entscheidungen ermöglichen. Typische kommerzielle Anbieter von "BI" sind SAP und Oracle. Es gibt auch open source "BI" Software, z.B.: Jaspersoft, Palo, Pentaho
Input:
Woher kommen die Daten für ein Politik-Cockpit?
In der piratischen Vorstellung braucht es entsprechende Transparenz des Staates, möglichst offene Daten (open data), einheitliche offene Standards, und die Daten möglichst in maschinenlesbarer Form.
Natürlich sind in so einer Anwendung Datenschutz und Privatsphäre besonders zu sichern - besonders, wenn auch Daten aus Whistleblowing (Openleaks, Wikileaks) übernommen und aufbereitet werden sollen.
Offizielle Daten gibt es z.B. von der "European Comission" bzw. dem "Statistischen Bundesamt".
Die Kombination dieser Daten ergibt sich aus ihrer Natur bzw. dem, was letztlich aus diesen Daten gelesen werden soll.
Output:
Wie müssen die Daten ausgegeben werden und vor allem wie sind diese zu visualisieren?
- Die transparenten und zugänglichen Informationen eines Staates müssen einfach gefunden werden können. Die Navigation durch die Daten muss spielend einfach und intuitiv bedienbar sein.
- Die Daten müssen für Politiker aufbereitet sein, um diesen wirkliche Entscheidungen zu ermöglichen - und für die Bürger, um diese nachvollziehen zu können. Auch ein mündiger Bürger ist nur möglich, wenn dieser wirklich informiert ist. Dies ist Aufgabe der Politik und der "Freien Presse".
- Die Daten müssen in ihrer Simulation ermöglichen jedes beliebige Steuersystem, Wirtschaftssystem und Sozialwesen zumindest spielerisch durchzuspielen und die jeweiligen Folgen deutlich veranschaulichen.
Fortsetzung folgt ...
Links:
- open data
Open Data bedeutet die freie Verfügbar- und Nutzbarkeit von, meist öffentlichen, Daten. Sie beruht auf der Annahme, dass vorteilhafte Entwicklungen eingeleitet werden, wenn Daten für jedermann frei zugänglich gemacht werden. Dies betrifft insbesondere Abwesenheit von Copyright, Patenten oder anderen proprietären Rechten. Open Data ähnelt dabei zahlreichen anderen „Open“-Bewegungen, wie zum Beispiel Open Source, Open Content, Open Access, Open Government und Open Education. (Wikipedia) - open government
Open Government ist ein Synonym für die Öffnung von Regierung und Verwaltung gegenüber der Bevölkerung und der Wirtschaft. Dies kann zu mehr Transparenz, zu mehr Teilhabe, zu einer intensiveren Zusammenarbeit, zu mehr Innovation und zu einer Stärkung gemeinschaftlicher Belange beitragen. Im angelsächsischen Sprachraum hat sich für diese Entwicklung, die besonders von den Web 2.0-Technologien geprägt wird, die Bezeichnung „Open Government“ durchgesetzt. - Offene Standards
Die freie und andauernde Verwendung von Daten jeder Art durch alle Nutzerinnen mit Systemen ihrer Wahl kann nur erfolgen, wenn diese Daten in einem Format vorliegen, das den Kriterien eines Offenen Standards entspricht. Ähnlich ist es bei der Zusammenarbeit verschiedener technischer Systeme. Diese sind nur dann bei gleicher Funktionalität austauschbar, wenn ihre Schnittstelle ein Offener Standard ist. Wir setzen uns deshalb für den konsequenten Einsatz und die Verbreitung von Offenen Standards ein. Denn so wird die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern verringert und ein freier Wettbewerb technischer Lösungen möglich. http://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm#Offene_Standards - Die Nutzung von Open-Source-Business-Intelligence-Systemen im öffentlichen Sektor (Uwe Haneke)
- Die praktische Anwendung von Business Intelligence in der öffentlichen Verwaltung
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