Reichstags-Kuppel |
Eine absolute Transparenz wird es aus verschiedenen Gründen nicht geben können.
Im moment ist es z.B. nicht möglich die Gedanken eines Menschen technisch sicher offen zu legen - und das ist auch gut so! Auch Konflikte gehören soweit wie möglich zunächst persönlich und privat geklärt - und eben nicht unbedingt in die Öffentlichkeit. Ergebnisse aus Konflikten, wie man sich geeinigt - und was man daraus gelernt hat - sind wiederum transparente Informationen, die hilfreich sein können und Vertrauen schaffen.
In erster Linie ist absolute Transparenz unmöglich, weil es mindestens gleichwertige Gesetze und Grundrechte gibt, welche die Transparenz beschneiden.
Aber es gibt auch ganz einfache Faktoren, die Transparenz aktuell in Grenzen halten, wie Datenqualität, intuitive Bedienung, Barrierearmut oder der menschliche Aufwand Daten zu publizieren, allgemeinverständlich oder gar als Lern-Medium aufzubereiten, in alle erdenklichen Formate zu transformieren und auf - für die Öffentlichkeit naheliegende - Portale zu positionieren.
Wir müssen uns von der Vorstellung befreien, Transparenz sei ein Allheilmittel. Wer bezüglich seinen Nebenbezügen besch*** will, der kann das auch - einfach über einen Strohmann, eine Agentur, eigens dafür eingerichtete Stiftungen - oder dann doch lieber gleich "schwarz" auf Nummernkonten in der Schweiz (deren CDs man dann gleich mitkauft). Sicher ist so manchem Politiker bewusst, dass seine aktuelle Praxis bzgl. Nebeneinkünften rechtlich nicht belangt werden kann - aber moralisch verwerflich ist.
Transparente Protokolle bedeuten nicht, das es keine anderen Absprachen gibt. Transparenz löst sicher Probleme, wirft aber auch wieder neue Fragen auf.
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