Anträge zur Leiharbeit BPT2012.2
Schon ein bisschen auffällig, wieviele Anträge sich um das moderne "Sklaventum" namens "Leiharbeit" drehen - und wie wenige sich (im Verhältnis) um Rahmenbedingungen für mehr bzw. sichere Arbeitsplätze bemühen...
- PA330 - Antrag LA 003: Festlegung einer maximalen Überlassungsdauer (Wahlprogramm)
- [Bestehender Text des Wahlprogramms: In einzelnen Unternehmen stellen
die Leiharbeitskräfte mittlerweile selbst betriebsintern eine Art
Konkurrenz und Druckmittel gegen die Stammbelegschaft dar. Oftmals
kosten die Leiharbeiter die Arbeitgeber sogar noch weniger als
Mitarbeiter der Stammbelegschaft, da die Entleiher die Leiharbeiter zu
Niedrig(st)-Löhnen beschäftigen. Dies führt langfristig in die
Niedriglohnspirale.
Leiharbeit sollte aus diesem Grund – wie dies in der Vergangenheit auch
schon einmal der Fall war – begrenzt werden. Wir werden dazu eine
maximal erlaubte Überlassungsdauer von sechs Monaten für
Leiharbeitnehmer festlegen. Die Piratenpartei wird das
Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) entsprechend anpassen.]
In einzelnen Unternehmen stellen die Leiharbeitskräfte mittlerweile
betriebsintern Konkurrenz dar und sind zugleich Druckmittel gegen die
Stammbelegschaft. Oftmals verursachen die Leiharbeiter bei den
Arbeitgebern sogar noch weniger Kosten als Mitarbeiter der
Stammbelegschaft, da die Entleiher die Leiharbeiter zu
Niedrig(st)-Löhnen beschäftigen. Dies führt langfristig in die
Niedriglohnspirale.
Leiharbeit soll aus diesem Grund - wie dies in der Vergangenheit auch
schon der Fall war - wieder begrenzt werden. Wir werden dazu eine
maximal zulässige Überlassungsdauer von sechs Monaten für
Leiharbeitnehmer einfordern. Die Piratenpartei wird sich für eine
Ausweitung und Verbesserung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG)
einsetzen.
- PA327 - LA 001: Für mehr Gerechtigkeit in der Leiharbeit (Wahlprogramm)
- [Bestehender Text des Wahlprogramms: Leiharbeit stellt für die
Wirtschaft ein sinnvolles und notwendiges Instrument dar, um
Auftragsspitzen zu bewältigen. In den vergangenen Jahren hat sich jedoch
gezeigt, dass dieses Instrument von immer mehr Unternehmen dazu
missbraucht wird, den Kündigungsschutz und Tarif- bzw. Mindestlöhne zu
umgehen.]
Präambel: Für mehr Gerechtigkeit in der Leiharbeit
Die Piratenpartei Deutschland ist sich bewusst, dass Leiharbeit für die
Wirtschaft sinnvoll und notwendig ist, um Auftragsspitzen oder
zeitweilige Personalausfälle zu kompensieren.
In den vergangenen Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass die Leiharbeit
von immer mehr Unternehmen dazu missbraucht wird, den Kündigungsschutz
und Tariflöhne zu umgehen.
Die arbeitsrechtlichen Bedingungen dürfen die branchenüblichen oder
tarifvertraglichen Regelungen nicht unterschreiten, da es sich um
"besondere Arbeitsverhältnisse" handelt. Von den Arbeitnehmern werden
besondere Talente, hohe Flexibilität und die Akzeptanz eines höheren
Arbeitslosigkeitsrisikos gefordert.
Nicht nur durch ein niedriges Arbeitsentgelt, auch durch oft
unterbrochene Arbeitszeiten fallen bei Leiharbeitnehmern niedrige und
lückenhafte Beiträge zur Rentenversicherung an. Durch den geringen
Entgeltbezug und die Unkalkulierbarkeit des Arbeitslebens sind
Leiharbeiter nicht in der Lage, sich mit einer privaten Rente zu
versorgen.
- PA328 - Antrag LA 002: Entprekarisierung der Leiharbeit (Wahlprogramm)
- Die Piratenpartei Deutschland tritt für eine Entprekarisierung der
Zeitarbeitsverhältnisse bei gleichzeitiger Flexibilisierung des
Arbeitsmarktes zum Zwecke der Wirtschaftsstandortsicherung und Förderung
individueller Lebens- und Arbeitsmodelle ein.
Um dies zu realisieren setzt die Piratenpartei Deutschland auf folgende Modulanträge:
???
- PA334 - LA 005: Gleichstellung von Leiharbeitspersonal mit der Stammbelegschaft (Wahlprogramm)
- Die Piratenpartei fordert,dass Leiharbeiter in allen Belangen der Stammbelegschaft gleichgestellt werden müssen.
Dies impliziert auch, dass der Betriebsrat des Entleiherbetriebes in den
Angelegenheiten des Betriebes auch für die Leiharbeiter zuständig sein
muss, soweit es nicht solche Angelegenheiten sind, die ausschließlich
den Entleiherbetrieb betreffen.
Die Pflichten des Betriebsrates müssen in diesen Fällen vollumfänglich auch für die Leiharbeitnehmer gelten.
- PA337 - LA 007: Haftung von Verleihbetrieben (Wahlprogramm)
- Die Piratenpartei setzt sich dafür ein, dass die Zeitarbeitsunternehmen
bei Nichtzahlung von Fahrtkosten / Zuschlägen an die Arbeitnehmer haften
und bei wiederholtem Verstoß progressiv ansteigend sanktioniert werden,
bis hin zum Entzug der Gewerbeerlaubnis.
- PA345 - LA 011: Lohnfestsetzung (Wahlprogramm)
- [Bestehender Text des Wahlprogramms: Nach französischem Vorbild sollen
Leiharbeiter nicht eine billige Verfügungsmasse sein, mit der reguläre
Beschäftigte unter Druck gesetzt werden können, sondern für die ihnen
abverlangte Flexibilität mit einem Lohnzuschlag entschädigt werden.]
Nach französischem Vorbild sollen Leiharbeiter nicht eine billige
Verfügungsmasse sein, mit der reguläre Beschäftigte unter Druck gesetzt
werden können. Sie sollen den gleichen Lohn erhalten wie die Mitarbeiter
des Betriebes, in welchen sie entliehen werden Für die ihnen
abverlangte Flexibilität sollen sie zusätzlich noch einen tariflich zu
vereinbarenden oder gesetzlichen Lohnzuschlag erhalten.
- PA346 - LA 012: Mehr Kontrolle bei Zeitarbeitsverhältnissen (Wahlprogramm)
- Ähnlich wie zur Bekämpfung der Schwarzarbeit sollen die
Beschäftigungsverrhältnisse stärker kontrolliert werden. Für Zeiten der
Nichtbeschäftigung, die der Leiharbeitsnehmer nicht zu vertreten hat,
müssen Leiharbeitnehmer trotzdem bezahlt werden. Gleiches gilt bei
ärztlich bescheinigter Arbeitsunfähigkeit.
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